Hilfen für pflegende Angehörige

Hilfen für pflegende Angehörige

© Aus der Broschüre „Demenz – In der Weite des Vergessens“
Unfallkasse NRW

Einen Angehörigen zu pflegen, stellt eine besondere Herausforderung dar. Neben der körperlichen Pflege gilt es, die Krankheit zu verstehen und langsam vom vertrauten Bild des Angehörigen loszulassen.

Das Anliegen der Unfallkasse NRW ist es, pflegenden Angehörigen eine Unterstützung zum Umgang mit erkrankten Menschen an die Hand zu geben. Das Ziel besteht darin, dass die Kranken sich größtmögliche Lebensqualität und Menschenwürde erhalten können und der pflegende Angehörige bei der Pflege und Betreuung gesund bleibt.

Dies möchten wir durch die Vermittlung von Fachwissen und konkreten Handlungshilfen erreichen. Gegenseitige Wertschätzung und eine gesunde Portion Leichtigkeit sollen dazu beitragen, die Situation pflegender Angehöriger zu stärken und sie ein Stück weit ins normale Leben zurückzuholen.

Allgemeine Belastung

Die Pflege und Betreuung eines Menschen ist eine große Herausforderung und trotzdem wird sie von Angehörigen angenommen. Viele gehen diesen schwierigen Weg, ohne zu wissen, was auf sie zukommt: sie rutschen in eine neue Lebenssituation hinein, ohne sich vorher Gedanken darüber gemacht zu haben.

So oder auf ähnliche Weise geschieht es bei vielen pflegenden Angehörigen, die sich ganz plötzlich mitten in der Pflegeverantwortung wiederfinden. Schlagartig wird ihnen bewusst, dass sie von der Vorstellung eines gemeinsam geplanten Lebens Abschied nehmen müssen. Allein diese Erkenntnis fällt vielen pflegenden Angehörigen schwer.

Im nachfolgenden PDF-Dokument finden Sie weiterführende Informationen, die Sie an die pflegenden Angehörigen weiterreichen können.

Seelische Belastung

Wenn alles zu viel wird, denken viele pflegende Angehörige sofort “Ich habe versagt“. Sie glauben, dass diese Überforderung praktischen Aufgaben wie der Organisation der häuslichen Pflege und dem damit verbunden Zeitaufwand geschuldet ist. Doch häufig sind es in erster Linie die seelischen Belastungen, die zu einer Überforderung führen.

Schon bei der Entscheidung, die Pflege zu übernehmen, werden pflegende Angehörige von Moralvorstellungen und Erwartungen der Familie, Nachbarn und der Gesellschaft beeinflusst. Durch ihr Verantwortungsgefühl füreinander und die Erwartungen von außen kommt es oft dazu, dass Angehörige die Pflege übernehmen, obwohl sie es nicht wirklich wollen. Sie verdrängen ihre Bedenken und gleiten ohne vernünftige Vorbereitung oder Unterstützung in die Pflegesituation hinein.

Im nachfolgenden PDF-Dokument finden Sie weiterführende Informationen, die Sie an die pflegenden Angehörigen weiterreichen können.

Tipps zum Umgang mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind

Die Tipps zum Umgang mit Erkrankten helfen nicht nur den pflegenden Angehörigen, sondern auch der zu pflegenden Person selbst. Erzählt aus der Sicht des Erkrankten werden hier einfache und nützliche Hilfestellungen gegeben. Die pflegenden Angehörigen lernen, wie sie sich in ihr Gegenüber hineinversetzen und die Situation aus beiden Blickwinkeln betrachten können.

Hier einige Beispiele:

  • Wenn du mit mir sprichst, kannst du es mit einer ruhigen, leisen und deutlichen Stimme versuchen.
    Dann bekomme ich auch keine Angst.
  • Ich verstehe nicht immer alles, was du sagst, doch manchmal ist es mehr als du denkst.
  • Verbreite keine Hektik und Stress, verlange nicht zwei Dinge auf einmal von mir; das überlastet mich und macht mich unsicher und wütend.

Im nachfolgenden PDF-Dokument finden Sie weiterführende Informationen, die Sie an die pflegenden Angehörigen weiterreichen können.

Herausfordernde Verhaltensweisen

Mit Unterstützung der von der Unfallkasse NRW zusammengestellten Handlungshilfen kann es den pflegenden Angehörigen leichter fallen, auf herausforderndes und unvorhersehbares Verhalten der Pflegebedürftigen zu reagieren. In einfacher und übersichtlicher Form wird an dieser Stelle erklärt, was pflegende Angehörige in besonders schwierigen Situationen tun können.

Es werden u. a. folgende Themen behandelt:

  • Nichterkennen
  • Störungen des Tag-Nacht-Rhythmus/Nächtliche Unruhe
  • Wütendes, eigenwilliges, zorniges und uneinsichtiges Verhalten
  • Verstummung, Unfähigkeit zu alltäglichen Handlungen, Teilnahmslosigkeit
  • Nervosität, gesteigerte Unruhe, Laufzwang
  • Nicht situationsgerechtes Verhalten
  • Illusionäre Verkennungen (falsche Wahrnehmung der Wirklichkeit), Halluzinationen (Trugwahrnehmungen), Wahn
  • Sexualität

Im nachfolgenden PDF-Dokument finden Sie weiterführende Informationen, die Sie an die pflegenden Angehörigen weiterreichen können.

Interessante Artikel zum Thema

Fachaufsatz, Autorin: Brigitte Teigeler 
Alle Medikamente im Blick
Pflegehilfsmittel: Auswahl und Beantragung
Ausgabe: 4 | 2018

Je mehr Arzneimittel man nimmt, desto leichter ist es, den Überblick zu verlieren. Das kann gefährlich werden, besonders wenn man bestimmte Medikamente vergisst. Hilfreich ist hier ein Medikationsplan. Viele Patienten haben darauf einen gesetzlichen Anspruch.

Der Medikationsplan – was steht drin?

  • Persönliche Angaben wie Name, Vorname, Geburtsdatum und Angaben darüber, wer den Medikationsplan ausgestellt hat
  • Wirkstoff des betreffenden Arzneimittels, zum Beispiel Acetylsalicylsäure
  • Handelsname, zum Beispiel Aspirin beim Wirkstoff Acetylsalicylsäure
  • Stärke des Medikaments, zum Beispiel 40 mg

Quelle: Angehörige Pflegen

 Artikel weiterlesen ...

chevron-top chevron-right chevron-bottom chevron-left search house close close burger empty-box-search burger