Kreativität

„Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat.“

Albert Einstein


Das Wort „Kreativität“ leitet sich vom lateinischen Wort „creare“ ab. Es lässt sich übersetzen mit „etwas neu schöpfen, erfinden, erzeugen, herstellen“. Der Begriff enthält als weitere Wurzel das lateinische Wort „crescere“, das „geschehen und wachsen“ bedeutet. Somit hat die Kreativität zwei Seiten: das aktive Tun und das passive Geschehen lassen.

In den letzten Jahren rückte die Kreativität immer mehr in den Mittelpunkt, z. B. durch Onlineplattformen wie Pinterest oder Instagram, wo durch die Bildsprache jederzeit weltweit ein Austausch und Inspiration möglich ist. Aber auch die zurückliegende Corona-Zeit hat die Kreativität in vielen Bereichen befeuert, z. B. nähen, kochen, den Wohnraum umgestalten usw.

© evgenyatamanenko | istockphoto.com


„Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.“ 

Pablo Picasso


„Ich habe keine Talente oder (handwerkliche) Fähigkeiten!“ oder „Ich bin nicht kreativ!“ wird schnell gesagt, wenn über das Thema Kreativität gesprochen wird. Als Kind macht sich keiner diese Gedanken, sondern gibt sich einfach dem Tun hin. Aber auch kreative Köpfe können nicht auf Knopfdruck kreativ sein. Einige benötigen eine Regelmäßigkeit, andere Bewegung, um „von der Muse geküsst“ zu werden. Wissenschaftler der Stanford Universität fanden heraus, dass schon ein kurzer Spaziergang die Kreativität um 60 Prozent steigern kann! Bewegung bringt die kreativen Gedanken zum Fließen. Oft hilft aber einfach, das Fenster zu öffnen, um frische Luft in Raum und Gedanken strömen zu lassen. Aber auch die Gedanken in den sogenannten Tagträumen zu ergießen, fördert die Kreativität. Tagträume dienen dem Gehirn vor allem als Ausgleich. Beim Tagträumen bekommt das Gehirn die Zeit und Freiheit, frei zu assoziieren und somit neue Ideen entstehen zu lassen.

Wie genau Kreativität entsteht, ist nicht bis ins letzte Detail erforscht. Wissenschaftlich belegt ist, dass das Hormon Oxytocin eine Rolle spielt. Auch ist bekannt, dass Stress über das endokrinologische System Kreativität verhindert; Ideen können nicht reifen bzw. entstehen erst gar nicht.

Kreativität ist nicht ans Alter gebunden. Sicherlich ist das junge Gehirn flexibler und plastischer als das ältere Gehirn. Jedoch zeigt eine aktuelle Studie der Ohio State Universität, dass es zwei kreative Hochphasen im Leben gibt: Die erste Hochphase befindet sich zwischen dem 25 und 29 Lebensjahr, die zweite, noch größere Phase, folgt ab Mitte 50.

Kreativität braucht (k)einen Nutzen?!

Ja, es ist schön, wenn Sie ein Bild, ein Tongefäß oder ähnliches erschaffen haben, an dem Sie sich erfreuen. Oft aber stellt der kreative Prozess an sich einen Nutzen dar: Er impliziert sich fallen lassen, im Tun versunken sein, alles um sich herum vergessen und die Seele baumeln lassen. Am Ende des Prozesses steht oftmals ein Ergebnis. Gefühle wie Stolz, Freude und Glück, aber auch innere Ruhe und Frieden stellen sich ein.

Empfehlungen, um Ihre Kreativität zu fördern:

  • Planen Sie feste Zeiten ein: „Ich nehme mir Zeit, wenn ich alles erledigt habe!“ –fertig werden Sie nie und haben somit auch keine Zeit für die Umsetzung Ihrer kreativen Projekte. Versuchen Sie deshalb, regelmäßig in Ihrem Alltag feste Zeiten einzuplanen.
  • Material bevorraten: Sorgen Sie dafür, dass Sie alle Materialien, die Sie für Ihr kreatives Projekt benötigen, bereitstellen. Nichts hemmt die Kreativität mehr als wenn Sie Ihr Projekt unterbrechen müssen, weil Ihnen Material fehlt – es sei denn, Sie nehmen dieses als Anreiz, um zu überlegen, wie Sie das Projekt umsetzen können ohne das fehlende Material. So entstehen oftmals neue, mitunter bessere Ergebnisse, weil Sie bzw. Ihre Kreativität herausgefordert wurden.
  • Platz vorbereiten: Nicht jeder hat ein Arbeitsraum, in dem das Projekt und die Materialien liegen bleiben können. Umso wichtiger ist es, diesen Platz vorzubereiten, die Materialien bereitzulegen, ein Getränk bereitzustellen, Musik auszuwählen usw.
  • Einfach anfangen: Seien Sie gnädig zu sich selbst, nicht zu selbstkritisch oder perfektionistisch mit Ihrem geplanten Projekt. Ist der Anfang gemacht, kommen Sie schnell in den kreativen Fluss. 
  • Geduld und Ausdauer: Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn das Projekt nicht so realisiert werden kann, wie Sie es sich vorgestellt haben. Übung macht den Meister. Geduld und Ausdauer sind wichtig.
  • Bei guter Laune sind Sie kreativer: Spielen Sie Ihre Lieblingsmusik ab oder kochen Sie Ihr Lieblingsessen, damit Sie in die richtige Stimmung kommen.

Habe ich Ihre Lust geweckt, kreativ zu werden? Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Gestalten und Erschaffen neuer Werke!

Anita Drodofsky, Dipl. Psychologin
Ihr Redaktionsteam der Unfallkasse NRW

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